Titel der Ausgabe 
MEDAON 6 (2012), 11
Weiterer Titel 

Erschienen
Erscheint 
zweimal jährlich
Preis
open access, Online-Zeitschrift

 

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Institution
MEDAON - Magazin für jüdisches Leben in Forschung und Bildung
Land
Deutschland
c/o
Redaktion MEDAON, HATiKVA e. V., Pulsnitzer Str. 10, 01099 Dresden, Tel. 0351/8020489,
Von
Ulbricht, Gunda

Editorial

MEDAON richtet in seiner elften Ausgabe sein Augenmerk auf die Debatte um das Verhältnis von Juden und Nichtjuden in deutschsprachigen Ländern im 19. und 20. Jahrhundert, die offenkundig – registriert man etwa die mitunter zugespitzten Beiträge auf einer Tagung zum „Deutsch-Jüdischen Kulturerbe“ im Oktober 2011 in Berlin – nichts an ihrer Aktualität verloren hat. Der dreißigste Todestag Gershom Scholems, des historisch wohl prominentesten Stichwortgebers bei der Einordnung eines „Gesprächs zwischen Deutschen und Juden“, bietet uns Anlass zu einer erneuten und wiederum sicher nur vorläufigen Standortbestimmung, für die wir Klaus Hödl, Frank Mecklenburg und Moshe Zuckermann für Beiträge gewinnen konnten, die sich auf ganz unterschiedliche Weise und mit differierender Prämisse positionieren. Für die Redaktion von MEDAON stecken Mathias Berek und Anna-Dorothea Ludewig den Rahmen des Schwerpunktes ausführlich ab und laden zu weiteren Wortmeldungen ein.

Erklärtes Ziel des Projektes MEDAON ist es bekanntlich, mit der Zeitschrift auch einer jüngeren Generation von Forschenden ein Podium zu bieten. Die Redaktion wird künftig gemeinsam mit dem Trägerverein HATiKVA e. V. junge WissenschaftlerInnen und KünstlerInnen auch durch die öffentliche Verleihung eines Preises fördern. Im zweijährlichen Rhythmus werden herausragende Arbeiten zu jüdischer Geschichte und Kultur mit dem neu gestifteten Fritz-Meyer-Preis ausgezeichnet. Der Preis wird erstmals am 9. November 2012 an Berit Görlich verliehen. Stefan Drechsler, Vorstandsmitglied bei HATiKVA e. V., stellt den Preis sowie seinen Namensstifter vor.

Die Ausgabe umfasst weitere eigenständige Beiträge in unterschiedlichen Formaten und wie gewohnt eine Reihe von Rezensionen aktueller wissenschaftlicher Veröffentlichungen.

Heike Radvan und Katharina Wüstefeld begrüßen wir als neue Redaktionsmitglieder. Beide sind künftig für die Rubrik Bildung verantwortlich und richten ihre Aufmerksamkeit auf spannende Fragestellungen zu gegenwärtigen und kommenden Herausforderungen einer Antisemitismusprävention einerseits, einer Vermittlung jüdischer Geschichte und Kultur in schulischen und außerschulischen Angeboten andererseits.

Die aktuelle Ausgabe von MEDAON wäre ohne die Unterstützung von Irina Suttner sowie allen Gutachterinnen und Gutachtern nicht zustande gekommen. Die Korrektur besorgten Cathleen Bürgelt, Nicola Watson, Phillip Roth, Alisa Katsman und Marcus Schaub sowie Gunther Gebhard und Steffen Schröter von text plus form – die Redaktion dankt ihnen allen herzlich!

Die Redaktion von MEDAON im Oktober 2012.

Inhaltsverzeichnis

INHALTSVERZEICHNIS

Editorial

Artikel

Mathias Berek/Anna-Dorothea Ludewig, Symbiose oder Holocaust – Zwischenstand einer schwelenden Debatte

Klaus Hödl, ‚Jüdische Differenz‘ in der Wiener Populärkultur

Frank Mecklenburg, Symbiose aus amerikanischer Sicht

Moshe Zuckermann, „Schrei ins Leere“. Anmerkungen über den historischen Finalismus

Andrea Lorz, „Laß’ im Leidenden stets mich nur den Menschen sehen.“ Zum Credo und Lebenswerk von Dr. med. Otto Michael (1876–1944)

Andrea Rudorff, “… there was nothing sheep-like about their nature. They stole and they fought.” Die Auswirkungen vorangegangener Verfolgungserfahrungen auf Gruppenauseinandersetzungen in Groß-Rosener Frauenaußenlagern

Bildung

Isabel Enzenbach/Detlef Pech, Zeitgeschichte thematisieren in der Grundschule – Zum Stand einer Diskussion und ihrer Leerstellen am Beispiel der Thematisierung von Holocaust, Nationalsozialismus und jüdischer Geschichte

Jan Riebe/Hanne Thoma, Bildungsarbeit gegen israelbezogenen Antisemitismus

Miszellen

Dagmar Reese, Jüdische Schriftstellerinnen – wieder entdeckt: Nahida Ruth Lazarus, das „jüdische Weib“

Stefan Drechsler, HATiKVA und MEDAON verleihen erstmals Fritz-Meyer-Preis

Holli Levitsky, Provoked by Metaphor: Holocaust Memory in the New Germany

Quellen

Marta Kubiszyn, Memory and Photography. Jewish District in Lublin (Poland) in Stefan Kiełsznia’s Photographs

Gunda Ulbricht, Vorarbeiten zu einem Sächsischen Judenedikt 1814

Rezensionen

Sebastian Schirrmeister: Das Gastspiel. Friedrich Lobe und das hebräische Theater 1933–1950 (Anat Feinberg)

Denise Rüttinger: Schreiben ein Leben lang. Die Tagebücher des Victor Klemperer (Sonja Grabowsky)

Samuel D. Kassow: Ringelblums Vermächtnis. Das geheime Archiv des Warschauer Ghettos (Susanne Heim)

Sammelrezension: Beiträge zur Geschichte des Berliner Jüdischen Museums (Jens Hoppe)

Projektgruppe „Geschichte darstellen“: kudamm’31. eine unerhörte geschichte. audiowalk auf den spuren eines pogroms (Katja Krause)

Tobias Ebbrecht: Geschichtsbilder im medialen Gedächtnis. Filmische Narrationen des Holocaust (Gerhard Jens Lüdeker)

Carsten Schapkow: Vorbild und Gegenbild. Das iberische Judentum in der deutsch-jüdischen Erinnerungskultur 1779–1939 (Anna Menny)

Monika Halbinger: Das Jüdische in den Wochenzeitungen ZEIT, SPIEGEL und STERN (1946–1989) (Michael Nagel)

Ruth Alton: Deportiert von den Nazis. Berlin – Lodz – Auschwitz – Stutthof – Dresden (Claudia Pawlowitsch)

Nicholas Berg (Hg.): Kapitalismusdebatten. Über antisemitisierende Semantiken des Jüdischen (Hanno Plass)

Tamar Lewinsky (Hg.): Unterbrochenes Gedicht. Jiddische Literatur in Deutschland 1944–1950 (Annette Teufel)

Christoph Jahr: Antisemitismus vor Gericht. Debatten über die juristische Ahndung judenfeindlicher Agitation in Deutschland (1879–1960) (Annette Weinke)

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